Friedhelm Fragemann enthüllt das neue Schild, BM Stockhoff und sein Stellvertreter Achim Schrecklein assistieren. Kommunalpolitik Johannes-Rau-Platz: „Sie haben eine sehr gute Wahl getroffen“

Referent würdigt eindrucksvoll den Menschen Johannes Rau

Es war ein Glücksgriff der Verwaltung, zur Einweihung des Johannes-Rau-Platzes, Dr. Ulrich Heinemann, Historiker, Lehrbeauftragter, Herausgeber und Publizist, sowie Autor des Buches „Der Besondere - Eine politische Biographie“, als Redner gewonnen zu haben. Er, der Johannes Rau beruflich lange Jahre aus nächster Nähe erlebt hat, beschrieb den Menschen und Politiker so eindrucksvoll, dass die rund 40 Teilnehmer an der Veranstaltung gebannt zuhörten. Er sei ein Feingeist gewesen, der als Sozialdemokrat überwiegend überparteilich agierte, der das „fair bleiben“, immer auch die politischen Konkurrenten spüren ließ, der in seinen Reden nicht nur den Verstand, sondern auch das Gefühl ansprach. Sein Leitsatz lautete über Jahrzehnte, VERSÖHNEN STATT SPALTEN. Interessant, wie Ulrich Heinemann die Verbindung zwischen Johannes Rau und der Stadt Dorsten aufzeigte. Mehrfach sei er in der Lippestadt gewesen, hat den Hervester Brunnenplatz und das Jüdische Museum eingeweiht, hat im Lembecker Schloss, eindrucksvoll über das Thema Migration referiert und war den Bergleuten bei ihrem Kampf um Arbeitsplätze sehr nahe. Den Platz vor dem Bürgerbahnhof JOHANNES-RAU-PLATZ zu nennen, sei eine sehr gute Wahl, so der Referent. Zuvor hat der Bürgermeister Tobias Stockhoff, nicht weniger eindrucksvoll, die richtigen Worte gefunden, um die Ratsentscheidung zu erläutern. Sein Hinweis, in Kürze den in der Nähe befindlichen Platz GESCHWISTER-SCHOLL-PLATZ zu benennen, wurde mit Zwischenapplaus begleitet. Friedhelm Fragemann, der den Antrag vor vielen Jahren, eine Straße oder einen Platz in Dorsten nach Johannes Rau zu benennen, im Stadtrat einbrachte, enthüllte unter Beifall das neue Dorstener Straßenschild.

Dirk Hartwich

Veröffentlicht am 16.09.2024

 

Gesellschaft Wenn Politiker in Grund und Boden geschrieben und geredet werden

Miese Stimmung hat Eigendynamik entwickelt

Unsere Demokratie lebt von Personen und Persönlichkeiten. Die meisten sind ehrenamtlich unterwegs. Für ihr Engagement erhalten sie keinen Lohn. Sie sind überzeugt davon, dass ein friedliches, soziales Miteinander nur möglich ist, wenn sie den Verwaltungen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die meisten von ihnen haben sich demokratischen Parteien angeschlossen, die mit ihrer Programmatik die Richtung des Handelns vorgeben. Ohne eine professionelle Struktur würden die genannten Parteien die Fülle der Aufgaben nie und nimmer stemmen können. Die durch freie Wahlen errungenen Mandate auf Zeit, werden von Menschen wie Du und ich ausgefüllt. Um die riesigen Aufgaben erfolgreich zu bewältigen, wird i. d. R. dann der erlernte Beruf „geparkt“. Nun heißt die Berufsbezeichnung POLITIKER im Vollzeitjob. Die Vergütung ist gut, aber im Vergleich zur sogenannten freien Wirtschaft erstaunlich niedrig. Dafür ist die öffentliche Aufmerksamkeit besonders hoch. Bewertet werden nicht nur Aussehen, Kleidung und Frisur, sondern insbesondere die gesamte Wirkung auf die Kritiker. Wer die „öffentliche“ Erwartung nicht sofort erfüllt, gerät in einen Abwärtsstrudel. Am Beispiel des Bundeskanzlers Olaf Scholz ist aktuell gut zu erkennen, wie eine Persönlichkeit höchst verantwortungsvoll und demokratisch agiert. So wie auf allen Stationen seiner bisherigen politischen Laufbahn. Trotzdem entwickeln die negativen Etiketten, die seinem Namen angefügt werden, eine fatale Eigendynamik, die sich dann auch in Umfragen wiederfinden. Eine Demokratie ist ohne qualifizierte Personen ein Auslaufmodell. Politiker dürfen kritisiert werden. Das darf aber nicht so respektlos erfolgen, wie das zur Zeit zu lesen und zu hören ist.

Wochenendgedanken aus Rhade

Veröffentlicht am 14.09.2024

 

Kommunalpolitik Dorsten: Erinnerung an einen großen Sozialdemokraten

Johannes Rau - Ein Platz, der seinen Namen trägt

Er ist nur 75 Jahre alt geworden. Sein ganzes Leben galt der Politik. Johannes Rau, 1931 geboren, lernte Buchhändler, engagierte sich aber bereits parallel in der Gesamtdeutschen Volkspartei (GVP). Kaum bekannt ist, dass er zu dieser Zeit auch Autor von eigenen Veröffentlichungen war, die sich inhaltlich mit jungen Menschen befassen, die nach langem Suchen ihren Weg zum Glauben finden. „Bruder Johannes“ bleibt er bis zu seinem Tod 2006. Nachdem die GVP 1957 aufgelöst wurde, tritt er in die SPD ein. Juso-Vorsitzender, Mitglied des Landtags, Vorstandsmitglied der SPD, NRW-Minister, 20 Jahre Ministerpräsident, Vorsitzender der SPD, Kanzlerkandidat, Bundespräsident - seine politische Karriere ist beeindruckend. Noch beeindruckender ist, dass er zu jeder Zeit „auf dem Teppich“ blieb. Er setzte sich immer auch für die Schwächeren in unserer Gesellschaft ein, war durch und durch Gewerkschafter, kurz, er blieb Zeit seines Lebens MENSCH. Mehrfach besuchte er Dorsten. Zusammen mit Schwester Paula und dem SPD Bürgermeister Heinz Ritter, zeigte er Solidarität mit den Beschäftigten der heimischen Zeche. Er unterstützte die Geschichtsarbeit von unten, die in mehreren Bänden „Dorsten unterm Hakenkreuz“ dokumentiert wurde. Das Jüdische Museum Westfalen wurde von ihm eingeweiht. Bereits 2010 stellte die Dorstener SPD den Antrag, Johannes Rau mit einem Straßennamen dauerhaft zu würdigen. Es dauerte fast 15 Jahre, bis der Antrag umgesetzt wurde. Morgen wird der „Johannes-Rau-Platz“ um 11 Uhr vor dem Bürgerbahnhof feierlich eingeweiht. Ein Pflichttermin, nicht nur für die Sozialdemokraten in der Lippestadt, sondern für die Bevölkerung, die den Vollblutpolitiker hautnah „vor der eigenen Haustür“ erlebt hat.

Ein Veranstaltungshinweis aus Rhade

Veröffentlicht am 13.09.2024

 

Bundespolitik Warum tickt der Osten soweit rechts?

Bitte einmal Bauchgefühl ausschalten und Fakten auf sich wirken lassen

35 Jahre nach der Wiedervereinigung droht Deutschland Ungemach aus den neuen Bundesländern. Unsere Demokratie wird von rechts und links in die Zange genommen. Statt mehr Zusammengehörigkeit, driften Ost und West weiter auseinander. Warum? Artikel 72 Grundgesetz fordert, die „Herstellung gleicher Lebensverhältnisse“. Obwohl Milliarden zur Stärkung der Infrastruktur investiert wurden, wird in Ostdeutschland nicht vergessen, wie die Treuhandanstalt „aufräumte“, westdeutsche Unternehmen „übernahmen“ und so eine Massenarbeitslosigkeit verursachte. Nicht vergessen auch, dass westdeutsche Unternehmen vielfach den Osten als verlängerte eigene Werkbank betrachteten. Genug Spielraum, um unzufriedene Wähler zu gewinnen. Anfangs profitierte die Linkspartei, jetzt die AfD. Sie versprechen, die Lösung des Aufstiegs zu kennen. Sie spielen freihändig auf der NEID-Klaviatur. Sie argumentieren mit Zahlen, die den Leser dieser Zeilen aber auch nachdenklich machen werden. Nämlich, dass von 250 Milliardären in unserem Land nur einer aus den neuen Bundesländern kommt. Oder, dass die fünf reichsten Unternehmerfamilien (Albrecht/Heister, Boehringer/von Baumbach, Kühne, Quant/Klatten, Schwarz) mehr besitzen, als die Hälfte (40 Millionen) unserer Bevölkerung. Parteien, die nur mit diesen Beispielen „arbeiten“, finden an „jeder Ecke“ Unzufriedene, die den neuen „Rattenfängern“ blind hinterherlaufen. Soziale Gerechtigkeit in allen deutschen Regionen herzustellen, zum Beispiel auch im gebeutelten Ruhrgebiet, ist die einzige Antwort, die den Rechten das Wasser abgräbt. Steht im Grundgesetz Artikel 72.

Nachdenkzeilen aus Rhade auf Grundlage des Artikels in der Süddeutschen Zeitung, „Der Traum vom Fahrstuhl nach oben“, von Christoph Butterwegge am 6.9.2024

Veröffentlicht am 12.09.2024

 

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Dirk Groß
Fraktionsvorsitzender
fraktion@spd-dorsten.de


Michael Gerdes
Bundestagsabgeordneter
michael.gerdes(at)bundestag.de