Diskussion über Kanzlerkandidaten zerreißt die ParteI
Dass überhaupt innerhalb der Sozialdemokraten kontrovers und zur absoluten Unzeit über die Frage gestritten wird, wer denn der richtige Spitzenkandidat sein könnte, zeigt, dass die älteste demokratische Partei ein riesiges Führungsproblem hat. Zwei Vorsitzenden, nämlich Saskia Esken und Lars Klingbeil ist anzulasten, keinen nachvollziehbaren Fahrplan nach dem unaufschiebbaren Rausschmiss von Christian Linder (FDP) durch den amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz hatten und augenscheinlich immer noch nicht haben. Jede jetzt, also zu spät getroffene Entscheidung, wird die unterschiedlichen Lager innerhalb der Sozialdemokraten nicht versöhnen, sondern sie in andauernder Rechthaberei weiter auseinander dividieren. Keine gute Ausgangsposition für die Bundestagswahl im Februar 2025.
Rhader Kritik in Richtung Bundes-SPD
Veröffentlicht am 20.11.2024
Veröffentlicht am 19.11.2024
Weil Menschen wie Jeanette Wolff Vorbild sind und nicht vergessen werden dürfen
Jeanette Wolff? Nur Historikern, die die Geschichte der 160jährigen SPD kennen, ist der Name ein Begriff. Eine Jüdin und Sozialdemokratin, die unter den Nationalsozialisten unendliches Leid erfuhr, deren Familie ermordet wurde, im Konzentrationslager unvorstellbare Qualen ertrug, überlebte und sich als SPD-Abgeordnete im Nachkriegsdeutschland ungebrochen für Freiheit und Menschenwürde einsetzte. Ein Vorbild nicht nur für die sich entwickelnde Demokratie, sondern besonders auch für heute. Der nicht mehr nur heimlich praktizierte Antisemitismus sowie der menschenverachtende Rassismus, nur knapp 80 Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs, fordert von uns Courage, um den hochgefährlichen Ewiggestrigen die Stirn zu bieten. Das sind wir allen verfolgten Naziopfern, wie beispielhaft Jeanette Wolff, schuldig. Ihr Leben, das von den verbrecherischen Nazis nicht gebrochen werden konnte, begann am 22. Juni 1888 in Bocholt. 1919, das Frauenwahlrecht wurde erstmals angewendet, kandidiert Jeanette Wolff für die SPD und wird Stadträtin in ihrer westfälischen Heimatstadt. Die dortigen Nazis drohen ihr öffentlich: „Dich kriegen wir als Erste“. Tatsächlich wird sie bereits am Tag der Reichstagswahl am 5 März 1933 für zwei (!) Jahre in „Schutzhaft“ genommen. Ihr Mann wird ins KZ Sachsenhausen verschleppt, ihre jüngste Tochter ins KZ Ravensbrück. Später wird Jeanette Wolff nach Riga deportiert. Sie überlebt und notiert 1946: „Für uns KZ-Insassen war und ist Freiheit das höchste Gut, Menschenrecht und Menschenwürde oberstes Gesetz. In diesem Sinne habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, meine ganze Kraft in den Dienst der politischen, wirtschaftlichen und geistigen Neugestaltung Deutschlands zu stellen, um durch Wahrheit und Klarheit in Wort und Tat der Bevölkerung das Vertrauen zu sich und der Umwelt wiederzugeben.“ Ihre vorbildliche Einstellung ist auch heute noch Motiv, sich in einer demokratischen Partei wie der SPD zu engagieren. Jeanette Wolff war 1949 bis 1953 eine von 28 Frauen im Deutschen Bundestag. Sie starb am 19 Mai 1976.
Eigener Bericht auf Grundlage des ZEIT-Artikels „Die Unerschütterliche“ vom 7.11.2024
Veröffentlicht am 19.11.2024
Rekordbesuch und hitzige Diskussionen
Nun ist es soweit. Nach monatelangen Abwägungen haben sich die Mitglieder der Rhader SPD entschieden, am Donnerstag einen Neuanfang unter anderem Namen zu wagen. „SPD Rhade“ wird dann in „SPD Dorsten-Nord“ aufgehen. Zusammen mit den Sozialdemokraten aus Lembeck, Wulfen und Deuten entsteht eine neue größere Einheit. Ein letztes Treffen unter der alten Bezeichnung SPD-RHADE, nutzten viele Mitglieder, um über gestern, heute und morgen zu diskutieren. In 55 Jahren haben Sozialdemokraten vor Ort bewiesen, wie bürgernahe, kontinuierliche Kommunalpolitik buchstabiert werden muss, um erfolgreich zu sein. "Der Dank für dieses ehrenamtliche Engagement muss, so wie es auch Bürgermeister Stockhoff in einem persönlichen Schreiben mitgeteilt hat, am Anfang des Neubeginns stehen", so ein mit Beifall bedachter Wortbeitrag. Dass die Rhader Sozis, wie sie liebevoll in Kurzform auch genannt werden, nicht in Nostalgie verharren wollen, bestätigten sie im weiteren Verlauf des Treffens eindrucksvoll. Am Anfang stand dabei das Versprechen, sich auch weiter, möglichst monatlich, in Rhade zu einem „Meinungsaustausch unter Freunden“ treffen zu wollen. Die Vorbereitung der Kommunalwahl in 10 Monaten wurde ebenso engagiert diskutiert, wie das Zerbrechen der SPD-geführten Ampelregierung in Berlin. Und genau bei diesem Tagesordnungspunkt zeigten die Rhader Sozialdemokraten, wieviel Emotionen in ihnen stecken. Wer war verantwortlich? Wie soll es weiter gehen? Muss die SPD-Mannschaft neu aufgestellt werden? Hitzige, auch kontroverse Diskussionen zeigten eindrucksvoll, dass weiter gesellschaftspolitischer Gesprächsbedarf vor Ort besteht und keiner der Letzte sein wollte, das Licht der SPD in Rhade dauerhaft auszuknipsen.
Veröffentlicht am 18.11.2024
Koalitionsbruch war seit Monaten gewollt und vorbereitet. Nun wird klar, welchem Ziel die ständigen Provokationen dienten. Heuchelei und Verlogenheit machen aus der FDP eine unzuverlässige Partei. Wieder mal!
Veröffentlicht am 16.11.2024